Fritz Thyssen

deutscher Großindustrieller; Aufsichtsratsvors. der Vereinigten Stahlwerke 1926-1939; 1939 Bruch mit dem Nationalsozialismus und Emigration zunächst in die Schweiz, 1940 in Frankreich verhaftet und bis 1945 in div. KZs inhaftiert; Veröffentl.: "Ich bezahlte Hitler"

* 9. November 1873 Styrum (heute zu Mülheim an der Ruhr)

† 8. Februar 1951 Martinez bei Buenos Aires (Argentinien)

Wirken

Fritz Thyssen wurde am 9. Nov. 1873 auf dem Gut Styrum bei Mülheim an der Ruhr als ältester Sohn von August Thyssen, dem Begründer der weltbekannten Industriefirma, geboren. Er studierte Ingenieurwissenschaften, trat in die Firma seines Vaters ein und übernahm diese nach dem Tode von August Th. im Jahre 1926 auf eigene Rechnung.

Wie die meisten Grossindustriellen hielt er sich ursprünglich von der Öffentlichkeit fern. Dagegen beschäftigte sich die Öffentlichkeit des öfteren mit ihm. So wurde er 1921, als ihm vorgeworfen wurde, er wolle das Ruhrgebiet an Frankreich bringen, verhaftet. Es lag aber nicht das Geringste gegen ihn vor. Als er dann nach dem Einmarsch der Franzosen deren General Degoutte in einer Besprechung scharf entgegentrat, wurde er von einem Kriegsgericht in Mainz zu einer hohen Geldstrafe verurteilt.

Politisch neigte Th. den Rechtsradikalen zu, unterstützte Ludendorff 1923 bei der Finanzierung der Wehrver ände und trat im Mai 1923 ...